Küchenmagazin 2024

40 KÜCHENMAGAZIN 2024 // KOCHEN & GENIESSEN Was sind Ihre prägenden kulinarischen Erinnerungen aus Ihrer Kindheit in Österreich? Zu meinen absoluten Leibspeisen gehören bis heute die Kärtner Kasnudeln meiner Oma. Sie war eine Sudetendeutsche und hat ihre eigene kulinarische Geschichte mit der ihrer Wahlheimat im Vorarlberg verwoben. Deshalb beinhaltet ihr Rezept auch Knoblauch. Außerdem haben unsere Eltern mich und meine fünf Geschwister schon früh in gute Restaurants geführt. Gutes Essen hatte bei uns einen hohen Stellenwert. Zu Hause hat meist mein Vater gekocht und die Mahlzeiten GUTES ESSEN HATTE BEI UNS IMMER EINEN HOHEN STELLENWERT, DAS THEMA LÖST BEI MIR PURES WOHLGEFÜHL AUS. waren so etwas wie ein fixer Termin, an dem wir uns alle am Esstisch getroffen haben. Da wurde gemeinsam gegessen und geredet, es wurde diskutiert und Pläne geschmiedet. Zu essen löst bei mir Wohlgefühle aus, darauf zu verzichten, fällt mir entsprechend schwer. Wie hat Sie eigentlich Ihr beruflicher Werdegang von Design und Kunst zur Gastronomie gebracht? Das war eine Art Ausschlussverfahren. Zuerst habe ich ja Kunst und Design studiert, aber die Aufgaben, die ich als Dienstleister in dem Bereich hätte absolvieren müssen, haben mich nicht gereizt. Das Studium der molekularen Mikrobiologie fand ich am Ende doch eher langweilig. Im Germanistikstudium schließlich, wo ich Stunden halten musste, habe ich mein Unterhaltungstalent entdeckt. Und da wurde auch der Chef des „Rolling Pin“ auf mich aufmerksam. Die Arbeit für das Magazin waren spannende Lehrjahre. Ich bin viel gereist und habe die tollsten Restaurants besucht. Nach nicht mal zwei Jahren wurde ich Chefredakteurin und wäre es womöglich heute noch, wenn nicht die Liebe dazwischengefunkt hätte. Stimmt. Sie haben Tim bei einem Ihrer Interviews kennengelernt. Was war Ihre erste Frage an ihn? Gute Frage, ich weiß es nicht mehr. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich ziemlich übernächtigt durch eine Abendveranstaltung am Tag zuvor zu unserem Termin gekommen bin. Wir waren uns sofort sympathisch. Aber mehr war da erst mal nicht. Tim war ja zu dem Zeitpunkt verheiratet und ich hätte jeden ausgelacht, der mir damals prophezeit hätte, dass wir mal heiraten würden. Von diesem Kennenlernen bis zum Zeitpunkt, ein Paar zu werden, sind etliche Jahre vergangen. Was hat Sie beide über diese Zeit verbunden? Freundschaft. Wir beide teilen Werte wie Ehrlichkeit und Respekt. Wir haben uns ja nicht dauernd getroffen, vielleicht ein- oder zweimal im Jahr bei Veranstaltungen. Wir haben uns gut verstanden, aber nie wirklich privat gesprochen. Bis zu dem Zeitpunkt eines geplanten Events, Auch wenn sie das Kochen dem Sternekoch in der Familie überlässt – Katharinas Geschmackssinn ist gefragt. Bei Tims neuen Kreationen ebenso wie bei Kunden und Geschäftspartnern. Fotos: Nils Hasenau, Rolling Pin

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